Visionär in ein neues Jahr starten.
Rückblick & Dankbarkeit
Jeder Ausblick, jede Vision fängt bei der Reflexion dessen an, was vergangen ist. Gerade dieses Jahr merke ich, wie wichtig es ist, das vergangene Jahr genau anzuschauen. Auf den ersten Blick sehe ich viel Schmerz, die tiefste Tiefe meines Lebens, Wut, Angst…auf den zweiten Blick sehe ich so viel Segen. Auch wenn das Jahr 2o21 mich in die Knie gezwungen hat, gab es so viele Highlights.
Ich sammle jedes Jahr Erinnerungen in einer Box und schaue sie mir Ende des Jahres an. Dieses Jahr liegen in dieser Box zum Beispiel (Zeitungs)-artikel wie das vom Stern über mich, Erinnerungen an mein Interview & den Dreh bei der Shine Late Light Show, mein Vertrag für mein Porträt bei RTL, Briefe von FollowerInnen die mich in der schweren Zeit ermutigt haben, verschiedene Artikel die ich für Magazine etc. schreiben durfte, Fotos von der Social Media Night und dem Social Media Bootcamp, eine Kopie vom neuen Mietvertrag, meiner Kündigung und meines neue Arbeitsvertrags, persönliche Dinge und mein Tagebuch für das Jahr 2o21.
Ich nehme mir Zeit Gott für all das dankbar zu sein. Mir ist es wichtig mit einem dankbaren und demütigen Herzen in ein neues Jahr zu starten.
Ich gehe diese Erinnerungen und die Fotos auf meinem Handy vom vergangenen Jahr in einer Art offenes Gebet durch.
Leitvers für das neue Jahr
Jedes Jahr bete ich für einen Leitvers. Ich glaube das nichts besser leiten, motivieren und erinnern kann als Gottes Wort selbst. Ich visualisiere ihn jedes Mal in irgendeiner Form. Im letzten Jahr stand er vorne auf meinem Tagebuch und meinem Planer, dieses Jahr habe ich ihn mir als Plakat für mein Büro drucken lassen, weil ich dort im kommenden Jahr viel Zeit verbringen werde.
2o22:
„Ich selbst werde dir vorangehen und dich zur Ruhe kommen lassen.“
2. Mose 33:14
Nimm dir Zeit Gott zu fragen, welcher Vers es ist. Wenn du am o1.o1.2o22 noch keinen Vers gefunden hast, der dich anspricht ist das absolut kein Problem. Wenn du ihn gelesen hast, weißt du sofort, dass er es ist 🙂
Fünf Bereiche
Ich unterteile in die Bereiche Körper, Geist & Seele. Dann noch in dem Bereich Persönlich & Welt. Ich möchte schauen, dass ich mir für unterschiedliche Bereiche Visionen und „Ziele“ setze.
Meine Ziele für meinen Körper:
Wir Christen neigen oft dazu unser geistliches Leben auf Bibellesen, Beten, Fasten und Gemeindeleben zu reduzieren. Ziemlich schade finde ich; zumal die Bibel auch sehr deutlich ist was unseren Körper angeht.
Für mich ist es gerade auch als Frau wichtig auf meinen Körper zu achten. Ich möchte irgendwann Kinder kriegen, im Alter beweglich und fit bleiben, meinem Partner gefallen und mit meinen Enkelkindern rumtoben.
Mein Training habe ich mittlerweile als Routine etabliert. Meine Ernährung ist aber wirklich schlecht. Ich möchte so nicht mit meinem Körper umgehen.
Meine Ziele für meinen Körper:
- 2,5 Liter Wasser trinken (trinke leider viel Cola light & Kaffee)
- Schokolade als Genussmittel (esse das echt wie andere Wasser trinken :D)
- Regelmäßiger essen & nicht nur snacken
- Wieder meinen Eiweißbedarf decken
Meine Ziele für meinen Geist:
- Sonntags wirklich einen Sabbattag machen: Ich mache jeden Tag irgendetwas mit Arbeit oder Studium. Das heißt nicht, dass ich besonders fleißig bin, sondern dass diese Dinge an jedem Tag in meinem Kopf sind. Ich möchte einen Tag in der Woche wirklich zur Ruhe kommen und Genießen. Nicht nur, wenn ich die Woche alles geschafft habe was ich schaffen wollte, sondern auch dann wenn Arbeit deshalb liegen bleiben muss. Nach den letzten Monaten merke ich, dass meine Stressgrenze nicht mehr so reizbar ist wie vorher. Ich möchte diese Signale ernst nehmen und mir Ruhe nehmen.
Ruhe ist nichts was wir uns „gönnen“. Es ist ein Gebot Gottes.
- Mit Gottes Wort starten statt mit Instagram: Das erste was ich morgens mache ist auf mein Handy gucken und mich mit dem Leben anderer Menschen beschäftigen. Wie absurd oder? Es ist ja kein Wunder, dass ich oft schlecht in den Tag starte, wenn ich mich nicht auf das Fokussiere was mir Kraft gibt und mir Wahrheit in mein Leben spricht.
- MEHR HEILIGER GEIST: Ich bin ein absolut rationaler Christ. Das hat mir dieses Jahr echt geholfen. Mein Glaube ist nicht auf Gefühlen aufgebaut sondern auf Wahrheit. Trotzdem sehne ich mich danach Gott mehr in meinem Alltag zu erleben. Das geht nur, wenn ich ihn sprechen lasse und dem Heiligen Geist folge. Ich wünsche mir einen kindlichen Glauben, der auch mal emotional vom Heiligen Geist ergriffen wird und nicht immer nur vernuftsbasierte Entscheidungen trifft. Daraus entsteht auch:
- Mehr von Gott erzählen: Ich bin immer ein Fan vom Spruch: „Predige allezeit das Evangelium; wenn nötig benutze Worte.“ Trotzdem merke ich, dass ich in meinem Offline-Leben viel zu wenig das Evangelium verkünde. Ich habe Karten mit einer von mir freien Übersetzung der frohen Botschaft drucken lassen & werde sie jetzt überall hin mitnehmen. Wenn der Heilige Geist mich bittet eine Karte zu verschenken, werde ich es tun 🙂
Meine Ziele für meine Seele:
- Einen Social Media (Handy-) freien Tag in der Woche
- Mehr kreieren als konsumieren
- Dinge tun, die keinen Output haben:
Baden, Spazieren, Serien gucken, Kaffee fotografieren
Persönlich:
Dieser Bereich ist wie der Name schon sagt…sehr persönlich 😀
Ich möchte diesen Bereich für mich selbst behalten aber gebe dir ein paar Leitfragen als Inspiration mit, um Ziele & Wünsche zu formulieren.
- Hast du dich von einem Gefühl das letzte Jahr besonders leiten lassen? Wenn Ja, war es hilfreich oder hat es dich gehindert? Wie kannst du dieses Gefühl an Relevanz stärken oder schwächen?
- Bist du vielleicht zu streng mit dir selbst? Oder nicht streng genug, wodurch es dir an Durchhaltevermögen fehlt?
- Trägst du vielleicht zu häufig gegenüber anderen eine Maske? Warum? Gibst du zu viel auf die Meinung anderer? Wie kannst du dich hier konkret von dieser Maske lösen?
- Hast du Probleme deine Gedanken und Gefühle zu erkennen oder sie zu ordnen? Wer oder was könnte dir helfen dich selbst besser zu verstehen?
- Gibt es Ereignisse die du nicht verarbeitet hast? Wie kannst du Frieden mit deiner Vergangenheit schließen? Musst du dir selbst vergeben oder anderen? Musst du andere um Vergebung bitte?
- …
Welt
Erst im letzten Jahr ist mir bewusst geworden, dass ich wirklich Verantwortung in dieser Welt trage. Ich kann noch so viele tolle Projekte verwirklichen und mich selbst geistlich entwickeln. Wenn ich nicht auch aktiv meinen Teil zu dem beitrage, was um mich herum passiert.
Es ist z.B. eine Doppelmoral, dass ich für arme Kinder spende aber gleichzeitig total kopflos bei allen Fast Fashion Händlern wie Primare, SHEIN etc. kaufe. Mein Konsum ist echt ein großes Problem. Ich habe viel zu viel. Vor allem Klamotten.
Ich weiß, dass es utopisch ist zu sagen, dass ich die ersten Monate in 2o22 nichts kaufe.
- Ich möchte mir als Ziel setzen nicht mehr so oft online zu bestellen & wenn dann nur per Vorkasse/Paypal. Dadurch dass ich immer auf Rechnung kaufen kann, bestelle ich immer viel zu viel und sehr unreflektiert. Mit dieser Regel setze ich mir selbst eine Grenze die schmerzhaft ist, wenn ich sie überschreite.
Im letzten Jahr habe ich aufgehört Fleisch zu essen und Kuhmilch zu trinken. Ich bin positiv überrascht, wie gut mir das tut. Mittlerweile schmeckt mir Kuhmilch im Kaffee nicht mal mehr.
- Das kommende Jahr möchte ich bei Drogerieartikeln und Kosmetik bewusst auf Umwelt 6 Herstellung achten.
- Meine FreundInnen waren in 2o21 so eine große Stütze. Ich möchte in 2o22 sie stützen & vor allem in Gebet tragen.
Projekte:
Jedes Jahr gibt es Projekte die anstehen und Anfragen, die ich bekomme. In der Vergangenheit habe ich oft den Fehler gemacht und bei allem sofort „Ja“ gesagt. Dieses Jahr möchte ich mehr auf mich und meine Ressourcen achten. Trotzdem habe ich Projekte mit EYE:LVL, Instagram usw. auf dem Herzen, die ich angehen möchte.
Ich schreibe dann Wünsche, Träume oder schon festgesetzte Projekte/Ziele für verschiedene Bereiche auf.
Meine Projekte sind aktuell:
- EYE:LVL
- Mein Master-Studium
- Selbstständigkeit (Mein Buch/Artikelanfragen/Vorträge/Coaching)
Ich habe mich entschieden „nur“ 30 Stunden fest angestellt zu arbeiten und die anderen 10 Stunden in meine Selbstständigkeit und mein Studium zu investieren. Ich habe die Vision wieder mehr Coachings anbieten zu können, möchte eine E-Book-Reihe schreiben & ein bestimmtes Pensum an Modulen im Studium schaffen. Für EYE:LVL träume ich einfach davon, dass wir tiefere Begegnungen mit den Menschen haben können.
Natürliche habe ich hier tiefere Visionen & Ziele, die aber nicht dafür bestimmt sind sie hier zu teilen 🙂
Dein Projekt 2o22
Viele von uns haben Ziele wie „Endlich mal einen Podcast starten“, „Ich will mich weiterbilden und einen Kurs anfangen“ oder „Ich möchte mehr auf Instagram zeigen“. Diese Visionen bleiben dann aber immer Visionen, weil wir sie nicht visualisieren und konkrete Schritte festlegen.
Fange mit einem Projekt an und überlege dir Folgendes:
(Halte unbedingt alle Schritte schriftlich fest)
- WAS genau stelle ich mir vor? Du darfst hier groß träumen. Hier geht es nicht um das was machbar ist, sondern um das, was du die Tiefe deines Herzens sich vorstellt.
- WIE komme ich zu meinem WAS? Schreibe konkrete Schritte auf, die dich zu deinem Ziel führen. Vielleicht musst du dir Programme herunterladen, etwas kaufen, dich irgendwo anmelden.
- Setze einen zeitlichen Rahmen: Wie viel Zeit kannst du im Jahr, im Monat, in der Woche oder am Tag für dieses Projekt aufbringen. Sei realistisch. Hier geht es nicht um die Zeit die du gerne hättest, sondern um die Zeit die du wirklich hast.
- Was ist der NÄCHSTE Schritt? Diese Frage stellst du dir immer wieder, wenn du einen deiner Schritte abgehakt hast. Vielleicht hast du dich eingelesen und jetzt geht es um praktische erste Schritte wie ein Podcast-Mikro kaufen. Du hast das Geld nicht übrig? Dann ist der nächste Schritt das Geld dafür zu sparen. Vielleicht dafür ein paar anderen Sachen verkaufen?
- ANFANGEN. Du hast eine Vision, einen Wunsch, einen Traum, hast das Projekt geplant, vielleicht Geld investiert. Vielleicht kriegst du Zweifel oder andere reden dir ein, dass dein Projekt keinen Sinn macht. Vielleicht lachen sie, vielleicht witzeln sie über die Idee. Soll ich dir was sagen? Bei all meinen Projekten gab es immer mindestens eine Person, die gelacht hat, ich habe mindestens 100 gezweifelt, habe 1569539 Fehler gemacht und wollte 70698274x aufgeben. Fang an! Ein Schritt nach dem anderen. Am Ende wirst du stolz sein & andere werden staunen.
!!! Reminder: Jedes Projekt ist klein angefangen. Jeder Instagramkanal hatte einmal die ersten 50 FollowerInnen und für jedes nebenberufliche Studium musste vermutlich Geld gespart werden. Für jede Fitnessstudio-Anmeldung musste Zeit geschaffen und ein Schweinehund besiegt werden.
Trau dich! Es geht nicht um Perfektion. Erst in einem Prozess können wir besser werden.
Weitere Projekte, die du so konkretisieren & visualisieren kannst: Fitnessstudioanmeldung und regelmäßiges Training, ein Buch schreiben, einen Verein gründen, eine Feier veranstalten, sich ehrenamtlich engagieren, einen Blog starten, anfangen mit digitalem Design, einen Song aufnehmen usw. usw.
WICHTIG: Du musst nicht alles sofort umsetzen, nicht perfekt sein oder Listen führen. So ein Ausblick auf das neue Jahr ist vor allem eine Inspirationsquelle und ein Mutmacher, wenn es vielleicht gerade nicht so läuft und wir uns wieder neu fokussieren müssen.
Auf ein Neues. Auf 2o22. Auf Dich. Gott mit dir.